Aline Viola Otte

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Büro für Raumsport

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Mit der Bewegung in einem Gebäudekomplex wird jeder Mensch zu einem architektonisch denkenden Entdecker des Raumes. Die womöglich existenziellste Form der Entdeckung und Erschließung des Raumes erleben wir beim Balancieren, und da zunächst als Schwindelgefühl. Um das Gleichgewicht und die Orientierung in Raum und Zeit herzustellen, muss mit Körper-anspannung und -verlagerung gegengesteuert werden. Mit der physischen Bewältigung des Vertigo, des Schwindelgefühls verwirklicht der Mensch das Bild der Architektur, das sich als Dialektik von Gleichgewicht und Ungleichgewicht einstellt.

 

Das Seminar will untersuchen, wie Raum ästhetisch als Selbstwahrnehmung der Benutzer realisiert wird, und inwiefern sich Bewegung im Entwurf von Raum konkretisiert. Diesen Zusammenhang von Körper- und Raumwahrnehmung hatte der Maler und Bauhaus-Lehrer Paul Klee im Blick, als er als einer der Ersten in der Moderne die mechanisch-psychologischen Wirkungsmechanismen kippender Strukturen und Gebäude thematisierte.

 

Wie das körperbezogene Raumerlebnis architektonisch-konkret gesteigert werden könnte, zeigt sich in der Stadtvision ‚New Babylon’ des Situationisten Constant. Im Zentrum der minimalistisch gestalteten Megastruktur steht die, vom provisorischen zum alleinigen Erschließungs-element aufgewertete, Leiter. Den Raum durchkletternd erfahren die Bewohner Selbstgenuss und Selbsterfüllung.

Wir betrachten weitere Werke, wie die von Calder, Fischli/Weiss und Robert Morris und lesen Texte von Paul Klee, Friedrich Nietzsche, Wilhelm Worringer, Otto F. Bollnow, Hermann Schmitz, W. Köhler, Constant, W. Moore, Bernard Tschumi, u. a..

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