Aline Viola Otte

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Bergästhetik

Of Mountain Beauty

Mountains are the rest of the body of the earth,

what violent muscular action is to the body of man.... they are the bones of the earth.

 

John Ruskin, Modern Painters, 1843

 

 

Ruskin verbindet in seinem Natur-Universalismus die präzise Beobachtungsgabe eines Naturwissenschaftlers mit der Idee des Sublimen. In atmosphärischen Beschreibungen und Zeichnungen kategorisiert er die Ästhetik der Gebirgswelt und führt sie zurück in eine „poetry of landscape architecture“.

 

Besonders ist dabei seine nicht nur gleichwertige sondern sich ergänzende Argumentation mittels Wissenschaft und Kunst. Anhand der Gemälde seines liebsten Malers William Turner schärft er einen neuen ästhetischen Blick auf eine wilde Natur als Vorbild vollkommenster Architektur. Ohne die Atmosphäre einer lebensfeindlichen Umwelt aufzulösen, entwickelt er aus seinen Studien tugendhafte Prinzipien - „Virtues of Architecture“. Für Ruskin offenbart sich diese Verbindung am ehesten in der Erhabenheit der Gotik, wo berggleich die Kathedralen in den Wolken gipfeln.

 

In dem Seminar haben wir uns mit John Ruskin auf die Suche nach einer Architektur begeben, die ihre Inspiration auch aus der Gebirgswelt holte. In Hinblick auf unser heutiges Naturverständnis und die fortschreitende Kultivierung der Bergwelt gingen wir der Frage nach, wie sehr uns diese Ursprünglichkeit noch beeinflusst.