Aline Viola Otte

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Keine alte Ritterburg, kein neuer Prunkbau, kein Glaspalast – das Schloß in Franz Kafkas Roman (1922) stellt sich als mysteriöses Labyrinth, als stadtähnliche Anlage, oder als abstrakter Apparat dar, der für den Fremden K. undurchsichtig und bedrohlich erscheint. Der Protagonist bewegt sich durch enge und weite, durch volle und leere Räume, durch Barock und Moderne, durch Hierarchien und Behörden, ohne klar markierte Übergänge. Klar jedoch spürt er die Macht des Systems, in das er sich zu integrieren versucht, oder: das er selbst verinnerlicht. In K.s endlosem Kampf steht das Schloß für das Apparatische.

 

In diesem Sinn geht es im Entwurf für das Steinfuß-Theater um eine temporäre Architektur des Maschinellen, des Absurden, oder: Kafkaesken. In Zusammenarbeit mit der Regisseurin Adelheid Schulz lesen wir die Bühnenfassung und diskutieren mögliche konzeptionelle Ansätze.

Mit den Preisgeldern aus dem Wettbewerb "Geist trifft Maschine" realisieren wir eine Bühnenarchitektur, die mit neuen Medien, mit Video und Sound experimentiert.

 

Der Entwurf steht in Zusammenhang mit den gleichnamigen Seminaren in denen wir nicht nur Textarbeit leisten, sondern auch Workshops zu Videotechniken und zum Programmieren (Pure Data, Processing) durchführen.

 

Eine Exkursion nach Prag führte uns auf das größte geschlossene Burgareal der Welt und an andere Orte, die Franz Kafka geprägt haben.

 

 

Realisierungsprojekt mit A. Serbest, M. Mahall

und der Regisseurin A. Schulz

(www.steinfuss-theater.de )